Mein Reisebericht zu den Funny Fishes in Südfrankreich
Liebe Rosemarie,
lieber Harald,
Euch ist ja klar, dass Ihr nicht gerade unschuldig an der Tatsache seid, dass wir in der Woche nach Ostern über 3000 km durch Europa gefahren sind. Auch Petra und Horst haben eine gewisse Mitschuld. Durch Euch kamen wir zum Square Dance und schrecken nun nicht einmal mehr davon zurück in Südfrankreich die Regel „rechte Schulte an rechte Schulte vorbeilaufen“ zu befolgen. Als echter Square Dancer ist man natürlich viel unterwegs und so lohnt es sich wie Petra und Horst das Auto auf Autogas umzurüsten. Wir haben das in der Nähe von Saarlouis machen lassen, damit wir auch jedes Jahres einen guten Grund haben, wieder Richtung Frankreich zu fahren, um dort die Inspektion durchführen zu lassen.
Das Osterwochenende nutzte ich also zum Kofferpacken, Volker hat für seine Sachen nur eine Stunde am Dienstag früh vor Abfahrt benötigt. Was mache ich nur falsch? Ich nehme wohl alles mit, was man eventuell gebrauchen könnte, bis auf den Wohnzimmerschrank. Der Vorteil daran ist, dass dann auch Teller und Besteck dabei sind, wenn zufällig ein Grillhähnchen Provençale über den Weg läuft. Besonders lecker schmeckt das natürlich mit einem Hauch von Knoblauch, Baguette und Wein an einem rustikalen Picknicktisch direkt am Strand. Aber nun der Reihe nach:
Am Dienstag nach Ostern fuhren wir zum jährlichen Check bei Auto Reiter. Hier ist die Adresse, für alle Fälle …
Autogasfachbetrieb, Autogastankstelle, Autoservice, Inh. Kfz-Meister Peter Reiter, Landstraße 7a (neben SHELL), D-66802 Überherrn-Altforweiler, Tel +49 (0) 68 36-67 99, Fax +49 (0) 68 36-92 604, Autogashotline +49 (0) 68 36-47 100 50, http://www.autogas-reiter.de
Alles bestens, wir werden weiter bei steigenden Kraftstoffpreisen zu Euro 0,60/Literpreis Autogas – nicht Erdgas ! - tanken.
In Arbois legten wir für eine Nacht einen Zwischenstopp ein. Zum ersten Mal hörten wir von vin jaune. Im Anbaugebiet Jura ist alles etwas teurer, wenn man die Preise für einen Milliliter Wein sieht, hat man ja schon keine Lust mehr zu probieren. Zu unserem Abendessen im Hotel Des Cepages– wie üblich ausgesucht aus dem Hotel- und Restaurant Führer Logis de France – gönnten wir uns dann ein Bier aus der Gegend mit Honiggeschmack. Nach leichten Verständigungsschwierigkeiten fanden wir heraus, dass man sich bei dem von uns bestellten Menü zunächst die Vorspeisen von einem Buffet zusammenstellt – seither schwärme ich für Palmherzen – und dann zwischen warmen Gerichten des Tages – unter die Deckel gucken erlaubt – oder Grillspezialitäten wählen konnte. Ich nahm Agneau in einer echt leckeren Sauce mit Legumes. Volker bestellte erwartungsvoll vom Grill und war enttäuscht als zwei flache Hackfrikadellen auf den heißen Stein geworfen wurden, wovon später nur eine auf seinem Teller landete. Die Mousse au Chocolat war ganz lecker.
Falls Ihr auch mal in Frankreich in einem regional üblichen Ambiente übernachten wollt, dann kann ich diesen Link empfehlen: www.logis-de-france.fr.
Wie an jedem Morgen während der nächsten Tage fuhren wir zunächst zu einem Supermarkt – wobei wir Leclerc bevorzugen – und anschließend zu McDonald … aber nur um einen heißen Kaffee zu bekommen!!! Ein schönes Plätzchen zum Frühstücken fanden wir immer.
Abends kamen wir in Cannes an und fanden wie durch Geisterhand geführt unser Hotel Albe ohne Umwege. Sogar ein Parkplatz direkt vor der Tür. Da dachten wir noch, das wäre normal, aber weit gefehlt. So manchen Abend mussten wir ein halbes Stündchen opfern, um eine Lücke für unser Auto zu finden, wobei man sagen muss, die Franzosen machen es sich da leicht. Wenn die Lücke nicht groß genug ist, dann schubsen sie gerne mit der Stoßstange so lange, bis es passt. Das sieht schon rabiat aus.
Das Hotel Albe liegt ideal mitten in der Stadt, man kann alle wichtigen Punkte zu Fuß erreichen. Wir bummelten noch zum Hafen, entlang der Yachten, die ich in einer so großen Anzahl noch nie gesehen habe. Eine schöner und luxuriöser als die andere. Obwohl ich meine Speisenkartenübersetzungshilfe gleich zu Anfang des Urlaubs verlegt hatte, hatten wir Glück und schlemmten in einem süßen kleinen Restaurant warme Blätter, Fisch bzw. Ente und Crème Caramel. Trotzdem passten wir noch irgendwie in den Aufzug. Inzwischen konnte ich eine Zwischenfrage an Andre stellen. Andre, Franzose, der mit uns gemeinsam graduierte und uns schon öfter Insider Tipps was Hotels in Frankreich anbelangt gab, hat uns auch das Hotel Albe empfohlen. Er und Anita haben auch dort gewohnt, als sie das Special in Cagnes sur Mer im vergangenen Jahr besuchten. Ich wollte wissen, ob sie auch den Aufzug benutzt hatten. Gemäß einem Schild sollten dort 3 Personen Platz haben. Die Zahl war ausgestrichen, aber aus der 2 wurde noch eine 1 gemacht. Auch Andre und Anita zogen es vor den Aufzug nacheinander zu benutzen. Also einer fährt hoch, und schickt den Aufzug wieder nach unten, von dort wird von der zweiten Person das Gepäck eingeladen und nach dem Gepäckausladen kommt die zweite Person nach. Gemeinsam kann man den Aufzug nur ohne Gepäck nutzen, wobei eine kleine Handtasche bereits als Gepäckstück zählt. Mein Petticoat durfte unter diesen Umständen nicht mit auf das Zimmer.
Apropos Petticoat. Am nächsten Tag, nach einem ausgiebigen Sonnenbad am Strand und einem kurzen Hüpfer ins Wasser, fuhren wir nach Cagnes sur Mer und umzingelten den Tanzsaal eine Stunde, bis wir herausfanden, dass die Veranstaltung in einem Nebenraum des Kinos stattfindet. Ein einziges Hinweisschild mit den typischen Squares war da leider nicht sehr hilfreich.
Erst einmal angekommen, waren die Strapazen vergessen. Zunächst war es etwas ungewohnt, zum französischen Akzent des Callers zu tanzen, aber dann gab es auch Traditional und schließlich brachte Nils Trottmann Schwung in die Bude. Ein paar bekannte Gesichter sahen wir auch gleich. Da waren Moonspinners, andere Deutsche und Franzosen, die wir bei dem Special in Paris vor ca. 3 Jahren trafen, als Arnold Tonhäuser callte. Gerard konnte sich auch noch daran erinnern, dass er damals als Student in unserem Square stand, davon ausging, dass als nächstes Basic gecallt werden würde und dann doch Mainstream auf dem Programm stand. Er wollte erst weg, wir hielten ihn jedoch fest und alles klappte prima, sodass er uns am Ende des Tips alle vor Freude drückte. Wahrscheinlich klappte alles so gut, weil keiner Zeit hatte, Fehler zu machen. Wenn der Master of Disaster das Mikrophon in der Hand hat, geht es bekanntermaßen eher flott zu. Inzwischen tanzt Gerard auch Plus und wir wollten ihm in nichts nachstehen. Schließlich hatten wir ein Jahr vor ihm graduiert. Nils Trottmann callte interessant, anspruchsvoll, aber auch für Ungeübte so, dass mit ein paar Könnern im Square alles fehlerfrei zu bewerkstelligen war. Aber Jürgen Boche muss ich demnächst noch einmal fragen, wie chase right geht, damit ich nicht nur zufällig auf dem richtigen Platz ankomme.
Am Samstag waren wir zunächst mit unserem Baguette – man hätte uns glatt für Einheimische halten können - unter dem Arm am Strand und ich stürzte mich ins kalte Wasser, während Volker es vorzog sich die Stirn zu verbrennen. Ich muss sagen, es war zwar Betrieb am Strand, aber ins Wasser trauten sich nicht viele. Lag das an den Wassertemperaturen oder an den Quallen? Ich erkundigte mich, ob es sich um gefährliche Quallen handelte. Alles habe ich nicht verstanden, was ich zur Antwort bekam. Aber das Wort brulé kam mir doch gleich bekannt vor. Eine creme brulé ist ja irgendwie verbrannte Milch. Uiuiui. Warum mir die Franzosen dann noch erklärten, dass man die Quallen nicht essen kann, bleibt ein Geheimnis. Meinten sie, dass wir Deutsche kulinarische Banausen sind und das nicht wissen, oder war es eher so, dass Franzosen alles, was klibbrig ist, gerne schlürfen … außer diesen gefährlichen Quallen natürlich.
Inzwischen kannten wir den Weg zum Cinema in Cagnes sur Mer ja schon ganz gut und erreichten nachmittags das Special. Es hat rundherum Spaß gemacht. Es waren wohl etwas mehr als einhundert Tänzer, hauptsächlich aus Frankreich, Deutschland, aber auch Dänemark, England und der Schweiz.
Vor dem Grand March gab es liebevoll zubereitete Snacks, zur Afterparty ein Buffet mit leckeren Salaten etc. Bei der Afterparty saßen wir mit Henner und seiner Frau von den Moonspinners zusammen, die mit ihrem Travel Club da waren. Wir bewunderten die Line Dance Show und freuten uns über die Gewinne der Tombola. Eigentlich muss man sagen, dass sich diejenigen – so auch ich – mehr freuten, die nur Nieten gezogen hatten. Während Volker seine gewonnenen Küchenhandtücher in den gemeinsamen Haushalt einbrachte, kann ich mit einem zwar nutzlosen, aber viel schöneren, liebevoll bemalten Stein aufwarten. Wir haben dem Erinnerungsstück mit den applizierten funny fishes zu Hause einen Ehrenplatz gegeben .
Da wir leider nicht wussten, dass am nächsten Tag die Graduierung von acht Students stattfand, haben wir leider nur das Ende miterlebt. Gerne würde ich hier verraten, wie die Tests verlaufen sind, aber das geht natürlich nicht. Allen bereits Graduierten, die mehr wissen wollen, erzähle ich es gerne bei Gelegenheit. Students wird natürlich nichts verraten.
Anschließend liefen wir mit Fahnenträgern vorneweg durch die engen Gassen von Cagnes, zwischen Marktständen und verwunderten Gesichtern bis zu einem freien Platz, wo wenigstens der Caller ein schattiges Plätzchen hatte. Hier tanzten wir fast zwei Stunden und machten hoffentlich einige Passanten so neugierig, dass sie bald diesem gastfreundlichen Club beitreten. Bestimmt konnte man sehen, wieviel Spaß wir hatten, wenn es auch einige Ausrutscher gab. Wenn ich es richtig beobachtet habe, wurden noch nicht alle Students graduiert, aber alle tanzten eifrig mit. Nicht alle Figuren waren also allen Tänzern bekannt, was der Stimmung keinen Abbruch tat. Vielleicht sollten wir uns bei unseren Nachbarn das mal abgucken und nicht immer versuchen wollen, alles so perfekt so machen. Es kommt doch auf den Spaß an und je mehr mitmachen können, umso besser.
Nachdem wir uns auf dem staubigen Platz die Schuhe ruiniert hatten, ging es zurück zum Tanzsaal. Dort wartete ein Aperitif auf uns. Anschließend gingen einige von uns noch mit zum Mittagessen bei dem nahe gelegenen Tennisplatz. Wir konnten es aber nicht mehr abwarten wieder zum Strand zu kommen. Wir können jetzt schon ganz gute Tipps geben, wo die Strände zwischen Saint Tropez und Monaco am schönsten sind, je nachdem ob man es gerne sandig, abgelegen …. etc haben möchte.
Am Abreisetag machten wir dann leider einen Fehler, statt gleich gen Norden zu fahren, fuhren wir im Stopp and Go Verfahren durch Nizza bis Monaco. Was wollen die Reichen und Schönen dort? Steiniger Strand, Hochhäuser, viel Verkehr und wegen des bevorstehenden Rennens noch mehr Betrieb wegen des Aufbaus der Rallye Monte Carlo.
Es dauerte viel zu lange, bis wir über Italien endlich wieder nach Frankreich gelangten. Obwohl wir ansonsten Autobahnen mieden, mussten wir an diesem Nachmittag nach einem verbummelten Morgen Kilometer hinter uns bringen und gönnten uns die Autobahngebühren. So manches Mal funktionierte die Kreditkarte nicht gleich und die Schranke ging nicht sofort hoch, sodass es mich nicht wunderte, dass meinem Chauffeur einige Goethezitate einfielen und er den Automaten auch schon mal als Gurke titulierte. Besonders ärgerlich war es, dass die Beschilderung nicht die beste war und es Euro 1,90 dauerte, bis wir bemerkten, dass wir die falsche Richtung eingeschlagen hatten.
Wir waren froh mit Hilfe unseres Hotel-Führers noch eine Unterkunft in Modane Val Frejus gefunden zu haben. Nach diesem anstrengenden Tag hatte Volker Hunger, ich Durst und so waren wir dankbar, noch ein Bier und ein Sandwich mit Gürkchen – die kann man natürlich nicht essen – zu bekommen. Was Gürkchen anbelangt, haben die Franzosen komplett andere Geschmacksnerven als wir. Ihnen kann es nicht sauer genug sein, die deutschen Pendants sind ihnen zu süß.
Am nächsten Morgen brachte Volker das Gepäck zum Auto, während ich den Schlüssel abgab und bezahlen wollte. Ich ging davon aus, dass die Wirtin die Rechnung holen ging. Stattdessen war sie bei uns auf dem Zimmer und hat die Handtücher gezählt. Ich wusste erst gar nicht was sie wollte, als sie mir erklärte, es würde eine Serviette auf dem Zimmer fehlen. Als es mir dann dämmerte, fielen mir alle notwendigen französischen Wörter ein, leider grammatikalisch nicht alles ganz richtig, woraufhin mich die Wirtin verbesserte, was mir in meiner Rage allerdings erst später auffiel. Ich verlangte den Schlüssel zurück, damit wir auf dem Zimmer beweisen konnten, dass wir keine alten Handtücher mitgenommen hatten. Offensichtlich hatte die Madame ein Handtuch, welches wir nicht benutzt hatten und noch in der Halterung war, übersehen. Von wegen Souvenir … phhhhh.
Die letzte Übernachtung in Burnhaupt le Haut war dann umso netter. Als wir die vielen Brummis auf dem Hotel- und Restaurantparkplatz von Au Lion d’Or sahen, wussten wir, hier sind wir richtig. Es war ein netter Abend in einer urigen Kneipe.
Am nächsten Tag gingen wir zum letzten Mal bei Leclerc einkaufen. Ganz viel Volvic-Wasser, Cidre, Käse, Palmherzen, Artischocken etc. damit wir auch zu Hause noch etwas von den französischen Leckereien haben.
Alles in allem ein schöner Urlaub mit einer weiteren guten Erfahrung was das Tanzen im Ausland anbelangt.
Vive la France, Tour Eiffel, Champs-Élysées et les Funny Fishes à Cagnes-sur-Mer.
lieber Harald,
Euch ist ja klar, dass Ihr nicht gerade unschuldig an der Tatsache seid, dass wir in der Woche nach Ostern über 3000 km durch Europa gefahren sind. Auch Petra und Horst haben eine gewisse Mitschuld. Durch Euch kamen wir zum Square Dance und schrecken nun nicht einmal mehr davon zurück in Südfrankreich die Regel „rechte Schulte an rechte Schulte vorbeilaufen“ zu befolgen. Als echter Square Dancer ist man natürlich viel unterwegs und so lohnt es sich wie Petra und Horst das Auto auf Autogas umzurüsten. Wir haben das in der Nähe von Saarlouis machen lassen, damit wir auch jedes Jahres einen guten Grund haben, wieder Richtung Frankreich zu fahren, um dort die Inspektion durchführen zu lassen.
Das Osterwochenende nutzte ich also zum Kofferpacken, Volker hat für seine Sachen nur eine Stunde am Dienstag früh vor Abfahrt benötigt. Was mache ich nur falsch? Ich nehme wohl alles mit, was man eventuell gebrauchen könnte, bis auf den Wohnzimmerschrank. Der Vorteil daran ist, dass dann auch Teller und Besteck dabei sind, wenn zufällig ein Grillhähnchen Provençale über den Weg läuft. Besonders lecker schmeckt das natürlich mit einem Hauch von Knoblauch, Baguette und Wein an einem rustikalen Picknicktisch direkt am Strand. Aber nun der Reihe nach:
Am Dienstag nach Ostern fuhren wir zum jährlichen Check bei Auto Reiter. Hier ist die Adresse, für alle Fälle …
Autogasfachbetrieb, Autogastankstelle, Autoservice, Inh. Kfz-Meister Peter Reiter, Landstraße 7a (neben SHELL), D-66802 Überherrn-Altforweiler, Tel +49 (0) 68 36-67 99, Fax +49 (0) 68 36-92 604, Autogashotline +49 (0) 68 36-47 100 50, http://www.autogas-reiter.de
Alles bestens, wir werden weiter bei steigenden Kraftstoffpreisen zu Euro 0,60/Literpreis Autogas – nicht Erdgas ! - tanken.
In Arbois legten wir für eine Nacht einen Zwischenstopp ein. Zum ersten Mal hörten wir von vin jaune. Im Anbaugebiet Jura ist alles etwas teurer, wenn man die Preise für einen Milliliter Wein sieht, hat man ja schon keine Lust mehr zu probieren. Zu unserem Abendessen im Hotel Des Cepages– wie üblich ausgesucht aus dem Hotel- und Restaurant Führer Logis de France – gönnten wir uns dann ein Bier aus der Gegend mit Honiggeschmack. Nach leichten Verständigungsschwierigkeiten fanden wir heraus, dass man sich bei dem von uns bestellten Menü zunächst die Vorspeisen von einem Buffet zusammenstellt – seither schwärme ich für Palmherzen – und dann zwischen warmen Gerichten des Tages – unter die Deckel gucken erlaubt – oder Grillspezialitäten wählen konnte. Ich nahm Agneau in einer echt leckeren Sauce mit Legumes. Volker bestellte erwartungsvoll vom Grill und war enttäuscht als zwei flache Hackfrikadellen auf den heißen Stein geworfen wurden, wovon später nur eine auf seinem Teller landete. Die Mousse au Chocolat war ganz lecker.
Falls Ihr auch mal in Frankreich in einem regional üblichen Ambiente übernachten wollt, dann kann ich diesen Link empfehlen: www.logis-de-france.fr.
Wie an jedem Morgen während der nächsten Tage fuhren wir zunächst zu einem Supermarkt – wobei wir Leclerc bevorzugen – und anschließend zu McDonald … aber nur um einen heißen Kaffee zu bekommen!!! Ein schönes Plätzchen zum Frühstücken fanden wir immer.
Abends kamen wir in Cannes an und fanden wie durch Geisterhand geführt unser Hotel Albe ohne Umwege. Sogar ein Parkplatz direkt vor der Tür. Da dachten wir noch, das wäre normal, aber weit gefehlt. So manchen Abend mussten wir ein halbes Stündchen opfern, um eine Lücke für unser Auto zu finden, wobei man sagen muss, die Franzosen machen es sich da leicht. Wenn die Lücke nicht groß genug ist, dann schubsen sie gerne mit der Stoßstange so lange, bis es passt. Das sieht schon rabiat aus.
Das Hotel Albe liegt ideal mitten in der Stadt, man kann alle wichtigen Punkte zu Fuß erreichen. Wir bummelten noch zum Hafen, entlang der Yachten, die ich in einer so großen Anzahl noch nie gesehen habe. Eine schöner und luxuriöser als die andere. Obwohl ich meine Speisenkartenübersetzungshilfe gleich zu Anfang des Urlaubs verlegt hatte, hatten wir Glück und schlemmten in einem süßen kleinen Restaurant warme Blätter, Fisch bzw. Ente und Crème Caramel. Trotzdem passten wir noch irgendwie in den Aufzug. Inzwischen konnte ich eine Zwischenfrage an Andre stellen. Andre, Franzose, der mit uns gemeinsam graduierte und uns schon öfter Insider Tipps was Hotels in Frankreich anbelangt gab, hat uns auch das Hotel Albe empfohlen. Er und Anita haben auch dort gewohnt, als sie das Special in Cagnes sur Mer im vergangenen Jahr besuchten. Ich wollte wissen, ob sie auch den Aufzug benutzt hatten. Gemäß einem Schild sollten dort 3 Personen Platz haben. Die Zahl war ausgestrichen, aber aus der 2 wurde noch eine 1 gemacht. Auch Andre und Anita zogen es vor den Aufzug nacheinander zu benutzen. Also einer fährt hoch, und schickt den Aufzug wieder nach unten, von dort wird von der zweiten Person das Gepäck eingeladen und nach dem Gepäckausladen kommt die zweite Person nach. Gemeinsam kann man den Aufzug nur ohne Gepäck nutzen, wobei eine kleine Handtasche bereits als Gepäckstück zählt. Mein Petticoat durfte unter diesen Umständen nicht mit auf das Zimmer.
Apropos Petticoat. Am nächsten Tag, nach einem ausgiebigen Sonnenbad am Strand und einem kurzen Hüpfer ins Wasser, fuhren wir nach Cagnes sur Mer und umzingelten den Tanzsaal eine Stunde, bis wir herausfanden, dass die Veranstaltung in einem Nebenraum des Kinos stattfindet. Ein einziges Hinweisschild mit den typischen Squares war da leider nicht sehr hilfreich.
Erst einmal angekommen, waren die Strapazen vergessen. Zunächst war es etwas ungewohnt, zum französischen Akzent des Callers zu tanzen, aber dann gab es auch Traditional und schließlich brachte Nils Trottmann Schwung in die Bude. Ein paar bekannte Gesichter sahen wir auch gleich. Da waren Moonspinners, andere Deutsche und Franzosen, die wir bei dem Special in Paris vor ca. 3 Jahren trafen, als Arnold Tonhäuser callte. Gerard konnte sich auch noch daran erinnern, dass er damals als Student in unserem Square stand, davon ausging, dass als nächstes Basic gecallt werden würde und dann doch Mainstream auf dem Programm stand. Er wollte erst weg, wir hielten ihn jedoch fest und alles klappte prima, sodass er uns am Ende des Tips alle vor Freude drückte. Wahrscheinlich klappte alles so gut, weil keiner Zeit hatte, Fehler zu machen. Wenn der Master of Disaster das Mikrophon in der Hand hat, geht es bekanntermaßen eher flott zu. Inzwischen tanzt Gerard auch Plus und wir wollten ihm in nichts nachstehen. Schließlich hatten wir ein Jahr vor ihm graduiert. Nils Trottmann callte interessant, anspruchsvoll, aber auch für Ungeübte so, dass mit ein paar Könnern im Square alles fehlerfrei zu bewerkstelligen war. Aber Jürgen Boche muss ich demnächst noch einmal fragen, wie chase right geht, damit ich nicht nur zufällig auf dem richtigen Platz ankomme.
Am Samstag waren wir zunächst mit unserem Baguette – man hätte uns glatt für Einheimische halten können - unter dem Arm am Strand und ich stürzte mich ins kalte Wasser, während Volker es vorzog sich die Stirn zu verbrennen. Ich muss sagen, es war zwar Betrieb am Strand, aber ins Wasser trauten sich nicht viele. Lag das an den Wassertemperaturen oder an den Quallen? Ich erkundigte mich, ob es sich um gefährliche Quallen handelte. Alles habe ich nicht verstanden, was ich zur Antwort bekam. Aber das Wort brulé kam mir doch gleich bekannt vor. Eine creme brulé ist ja irgendwie verbrannte Milch. Uiuiui. Warum mir die Franzosen dann noch erklärten, dass man die Quallen nicht essen kann, bleibt ein Geheimnis. Meinten sie, dass wir Deutsche kulinarische Banausen sind und das nicht wissen, oder war es eher so, dass Franzosen alles, was klibbrig ist, gerne schlürfen … außer diesen gefährlichen Quallen natürlich.
Inzwischen kannten wir den Weg zum Cinema in Cagnes sur Mer ja schon ganz gut und erreichten nachmittags das Special. Es hat rundherum Spaß gemacht. Es waren wohl etwas mehr als einhundert Tänzer, hauptsächlich aus Frankreich, Deutschland, aber auch Dänemark, England und der Schweiz.
Vor dem Grand March gab es liebevoll zubereitete Snacks, zur Afterparty ein Buffet mit leckeren Salaten etc. Bei der Afterparty saßen wir mit Henner und seiner Frau von den Moonspinners zusammen, die mit ihrem Travel Club da waren. Wir bewunderten die Line Dance Show und freuten uns über die Gewinne der Tombola. Eigentlich muss man sagen, dass sich diejenigen – so auch ich – mehr freuten, die nur Nieten gezogen hatten. Während Volker seine gewonnenen Küchenhandtücher in den gemeinsamen Haushalt einbrachte, kann ich mit einem zwar nutzlosen, aber viel schöneren, liebevoll bemalten Stein aufwarten. Wir haben dem Erinnerungsstück mit den applizierten funny fishes zu Hause einen Ehrenplatz gegeben .
Da wir leider nicht wussten, dass am nächsten Tag die Graduierung von acht Students stattfand, haben wir leider nur das Ende miterlebt. Gerne würde ich hier verraten, wie die Tests verlaufen sind, aber das geht natürlich nicht. Allen bereits Graduierten, die mehr wissen wollen, erzähle ich es gerne bei Gelegenheit. Students wird natürlich nichts verraten.
Anschließend liefen wir mit Fahnenträgern vorneweg durch die engen Gassen von Cagnes, zwischen Marktständen und verwunderten Gesichtern bis zu einem freien Platz, wo wenigstens der Caller ein schattiges Plätzchen hatte. Hier tanzten wir fast zwei Stunden und machten hoffentlich einige Passanten so neugierig, dass sie bald diesem gastfreundlichen Club beitreten. Bestimmt konnte man sehen, wieviel Spaß wir hatten, wenn es auch einige Ausrutscher gab. Wenn ich es richtig beobachtet habe, wurden noch nicht alle Students graduiert, aber alle tanzten eifrig mit. Nicht alle Figuren waren also allen Tänzern bekannt, was der Stimmung keinen Abbruch tat. Vielleicht sollten wir uns bei unseren Nachbarn das mal abgucken und nicht immer versuchen wollen, alles so perfekt so machen. Es kommt doch auf den Spaß an und je mehr mitmachen können, umso besser.
Nachdem wir uns auf dem staubigen Platz die Schuhe ruiniert hatten, ging es zurück zum Tanzsaal. Dort wartete ein Aperitif auf uns. Anschließend gingen einige von uns noch mit zum Mittagessen bei dem nahe gelegenen Tennisplatz. Wir konnten es aber nicht mehr abwarten wieder zum Strand zu kommen. Wir können jetzt schon ganz gute Tipps geben, wo die Strände zwischen Saint Tropez und Monaco am schönsten sind, je nachdem ob man es gerne sandig, abgelegen …. etc haben möchte.
Am Abreisetag machten wir dann leider einen Fehler, statt gleich gen Norden zu fahren, fuhren wir im Stopp and Go Verfahren durch Nizza bis Monaco. Was wollen die Reichen und Schönen dort? Steiniger Strand, Hochhäuser, viel Verkehr und wegen des bevorstehenden Rennens noch mehr Betrieb wegen des Aufbaus der Rallye Monte Carlo.
Es dauerte viel zu lange, bis wir über Italien endlich wieder nach Frankreich gelangten. Obwohl wir ansonsten Autobahnen mieden, mussten wir an diesem Nachmittag nach einem verbummelten Morgen Kilometer hinter uns bringen und gönnten uns die Autobahngebühren. So manches Mal funktionierte die Kreditkarte nicht gleich und die Schranke ging nicht sofort hoch, sodass es mich nicht wunderte, dass meinem Chauffeur einige Goethezitate einfielen und er den Automaten auch schon mal als Gurke titulierte. Besonders ärgerlich war es, dass die Beschilderung nicht die beste war und es Euro 1,90 dauerte, bis wir bemerkten, dass wir die falsche Richtung eingeschlagen hatten.
Wir waren froh mit Hilfe unseres Hotel-Führers noch eine Unterkunft in Modane Val Frejus gefunden zu haben. Nach diesem anstrengenden Tag hatte Volker Hunger, ich Durst und so waren wir dankbar, noch ein Bier und ein Sandwich mit Gürkchen – die kann man natürlich nicht essen – zu bekommen. Was Gürkchen anbelangt, haben die Franzosen komplett andere Geschmacksnerven als wir. Ihnen kann es nicht sauer genug sein, die deutschen Pendants sind ihnen zu süß.
Am nächsten Morgen brachte Volker das Gepäck zum Auto, während ich den Schlüssel abgab und bezahlen wollte. Ich ging davon aus, dass die Wirtin die Rechnung holen ging. Stattdessen war sie bei uns auf dem Zimmer und hat die Handtücher gezählt. Ich wusste erst gar nicht was sie wollte, als sie mir erklärte, es würde eine Serviette auf dem Zimmer fehlen. Als es mir dann dämmerte, fielen mir alle notwendigen französischen Wörter ein, leider grammatikalisch nicht alles ganz richtig, woraufhin mich die Wirtin verbesserte, was mir in meiner Rage allerdings erst später auffiel. Ich verlangte den Schlüssel zurück, damit wir auf dem Zimmer beweisen konnten, dass wir keine alten Handtücher mitgenommen hatten. Offensichtlich hatte die Madame ein Handtuch, welches wir nicht benutzt hatten und noch in der Halterung war, übersehen. Von wegen Souvenir … phhhhh.
Die letzte Übernachtung in Burnhaupt le Haut war dann umso netter. Als wir die vielen Brummis auf dem Hotel- und Restaurantparkplatz von Au Lion d’Or sahen, wussten wir, hier sind wir richtig. Es war ein netter Abend in einer urigen Kneipe.
Am nächsten Tag gingen wir zum letzten Mal bei Leclerc einkaufen. Ganz viel Volvic-Wasser, Cidre, Käse, Palmherzen, Artischocken etc. damit wir auch zu Hause noch etwas von den französischen Leckereien haben.
Alles in allem ein schöner Urlaub mit einer weiteren guten Erfahrung was das Tanzen im Ausland anbelangt.
Vive la France, Tour Eiffel, Champs-Élysées et les Funny Fishes à Cagnes-sur-Mer.
teacupchains - 17. Mai, 20:53
Viel Text..... ;o)
Es war wirklich sehr schön und Du warst nicht ganz unschuldig dran...... ;o)
Ich kann mir kaum etwas Schöneres vorstellen als mit dir am Strand zu sitzen und zu frühstücken... :-x